Genderkonzept

Genderkonzept

Viele der bestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind nicht auf biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen zurückzuführen, sondern haben gesellschaftliche Ursachen: Was uns als natürlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern vorkommt, ist vielfach dadurch bedingt, dass Frauen und Männer unterschiedliche Rollen und Positionen wahrnehmen und ihnen solche Rollen auch zugeschrieben werden. Diese Rollen, Positionen und Zuschreibungen ermöglichen unterschiedliche Zugänge zu zum Beispiel Zeit, Geld und Entscheidungsmacht und beinhalten damit auch häufig gesellschaftliche Vor- und Nachteile.
Die Aufgabe von Gender Mainstreaming ist es daher, geschlechtsspezifische Unterschiede in den Auswirkungen der Arbeit in der Schule zu erkennen und zu verhindern. Ein wesentliches Ziel von Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik in der Schule muss die Ermöglichung von Chancengleichheit und das Aufbrechen tradierter Rollenerwartungen sein. Grundlage für die Weiterentwicklung von gendersensibler Bildung und Erziehung in der Schule ist in Nordrhein-Westfalen das Schulgesetz. Danach hat die Schule die Aufgabe, auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Beseitigung bestehender Nachteile hinzuwirken (SchulG § 2, Abs. 7, Satz 3).
Gendersensible Bildung ist somit ein Querschnittsthema aller Ebenen der Schulentwicklung. Sie berührt u. a. den Unterricht, die außerunterrichtlichen Angebote und die Personalentwicklung. Die Vermeidung von geschlechtsbezogenen Diskriminierungen beinhaltet zudem die Berücksichtigung von geschlechtlicher Vielfalt. Die 2016 verabschiedeten „Leitlinien zur Sicherung der Chancengleichheit durch geschlechtersensible schulische Bildung und Erziehung“ der Kultusministerkonferenz (KMK) und der „Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren (GMFK)“ beinhalten Handlungsfelder sowie Maßnahmen, um den Bildungsauftrag von Schule zu konkretisieren. Die Zielsetzung dabei ist, benachteiligende Geschlechterstereotype zu vermeiden und Jungen und Mädchen in der Schule gleichermaßen zu fördern. Auf dieser Grundlage trägt das Genderkonzept der Europaschule Bornheim dazu bei, Schul- und Unterrichtsentwicklung im Sinne des Schulgesetzes NRW und der oben genannten Leitlinien schulpraktisch zu gestalten. Die wesentlichen Handlungsfelder der Schule sind im Oktober 2020 von den Ansprechpartnerinnen für Gleichstellung Anna Knorr und Claudia Stamm gemeinsam mit dem Sozialpädagogen Christian Vörtmann zusammengefasst und schließlich auf der Lehrerkonferenz verabschiedet worden.
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