Israelaustausch 2023: Shalom!
24.06.2023

Israelaustausch 2023: Shalom!

Ein ganz besonderes Erlebnis

Am 24.3.2023 machten wir uns gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums aus Bonn bereits um vier Uhr morgens auf den Weg zu einem ganz besonderen Erlebnis, einem Schüleraustausch mit unserer Partnerschule, der Amakim Tavor Schule, im Kibbuz Mizra in Israel.
Am Flughafen in Tel Aviv wurden wir bereits von dem Großteil unserer Gastschüler:innen aufgeregt mit Ballons und Plakaten empfangen. Der Rest der Gruppe und die Gasteltern erwarteten uns in der Schule mit einem riesigen Buffet. Hier konnten wir uns bei leckerem Essen etwas kennenlernen, gemeinsam lachen und Geschichten von der Anreise erzählen. Die israelischen Schüler:innen stellten uns das Programm für die nächsten zehn Tage vor, bevor es in unser neues Zuhause ging. Am nächsten Tag unternahm alle etwas mit seiner Gastfamilie.
Der Sonntag ist in Israel der Wochenbeginn, also ging es für uns alle am 26.3.2023 in die Schule. Wir lernten etwas über die Geschichte Israels. Anschließend ging es dann gemeinsam auf den „Mount of Precipice“, „the Jumping Mountain“, wie wir ihn nennen, weil Jesus dort seine Verfolger, die ihm vom Berg stoßen wollten, abgehängt haben soll, indem er vom Berg sprang. Danach besuchten wir das Kibbuz Mizra, das direkt neben der Schule liegt. Yahli, als Bewohnerin, führte uns herum und erklärte uns alles. Außerdem besuchten wir an diesem Tag einen Bauernhof, in Tel Adashim, welchen uns Adar vorstellte. Auf einem Traktoranhänger wurden wir durch die Felder gefahren, was mit 32 Schüler:innen sehr lustig ist. Im Zitronenhain durften wir sogar selbst Zitronen pflücken und mitnehmen. Der letzte Programmpunkt für diesen Tag war das Mittagessen bei Yahli, deren Eltern uns eingeladen hatten.
Am Montag gab es einen landesweiten Streik in Israel, so dass der Programmpunkt am Morgen abgesagt werden musste und wir die Zeit im Café im Kibbuz oder in der Schule verbrachten. Am Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam zu dem arabische Dorf Eilabun in den Bergen von Galiläa, wo wir in kleinen gemischten Gruppen aus deutschen und jüdisch- sowie arabisch-israelischen Schüler:innen, ortsansässige arabische Familien besuchten. Gemeinsam erkundeten wir zunächst das Dorf, spielten Fußball, bastelten oder unterhielten uns einfach mit den Familien, bis es Zeit zum Essen war. Dieses war großartig, genauso wie die Gastfreundschaft der Familien, die uns für ein paar Stunden aufgenommen haben und uns an ihrem Fastenbrechen im Ramadan teilhaben ließen. Nach dem Essen ging es im Bus zurück nach Hause. Die Busfahrten mit dieser Gruppe waren die lustigsten und chaotischsten Erlebnisse überhaupt. Im hinteren Teil des Busses wurden laut Lieder gesungen, während andere schliefen etc.
Am 28.3.2023 startete unser „Drei-Tage-Trip“ durch die Wüste. Bevor wir uns am Toten Meer entspannen durften, besuchten wir die Oase „En Gedi“ und durchwanderten den dortigen Nationalpark. Bei ca. 30° C tat die Abkühlung in einem der Wasserfälle gut. Unser Tour-Guide, Dani, versorgte uns stets mit spannenden Fakten und Geschichten. Dann ging es endlich ans Tote Meer, in dem wir nach einem kleinen Picknick auch baden durften. Der Strand dort liegt an dem tiefsten Punkt der Erde, was man dementsprechend an dem Ohrendruck gemerkt hat. Da der Schlamm vom Grund des Toten Meeres sehr gut für die Haut sein soll, ließen wir es uns nicht nehmen, uns gegenseitig „einzuschlämmen“. Wieder vom Schlamm befreit, ging es weiter und tiefer in die Wüste zu einem Camp, in dem wir die Nacht gemeinsam in einem großen Zelt verbrachten. Doch bevor es ins Bett ging, machten wir noch ein kleines Lagerfeuer und spielten gemeinsam einige Spiele. Nach und nach gingen dann alle müde schlafen, denn es war ein langer ereignisreicher Tag gewesen.
Am nächsten Tag brachen wir schon früh nach Jerusalem auf. Auf dem Weg gab es noch einen Zwischenstopp am Toten Meer, wo wir die Festung Masada erklommen und besichtigten. In der Altstadt Jerusalems besichtigten wir im jüdischen und christlichen Viertel u.a. die Klagemauer und die Grabeskirche.
Donnerstag, der 30.3.2023, war der ernsteste und zugleich der emotionalste Tag der Reise. Wir haben das Holocaust-Museum der Gedenkstädte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Viele Tränen sind geflossen, als wir durch das Museum liefen, aber auch danach, als wir unsere Gedanken im sogenannten „Tal der verlorenen Gemeinden“ austauschten. Dieser Tag war sehr schwer für uns alle, aber zugleich war es auch ein sehr wichtiger Part der Fahrt.
Zurück von unserem Trip, ging es am nächsten Tag gleich wieder los. Diesmal fuhren wir in den Norden des Landes, auf die Golanhöhen, wo wir durch den Nationalpark entlang des „Banias“, einem der wunderschönen Quellflüsse des Jordans, wanderten. Unsere Mittagpause verbrachten wir in einem drusischen Dorf. Nach etwas Freizeit und mit vollem Magen machten wir uns dann weiter auf in Richtung syrische Grenze. Von einem verlassenen und teilweise zerbombten Gebäude aus, das noch immer im Besitz des syrischen Staates ist, blickten wir auf Syrien, während Dani uns von den historischen Ereignissen an diesem Ort berichtete. Der letzte offizielle Programmpunkt für den Tag, war der Besuch einer Militärbasis, wo wir uns mit den dort stationierten Soldaten über die Bedeutung des Militärs für Israel unterhielten.
Den letzten Tag vor unserer Abreise verbrachten wir wieder mit unseren Gastfamilien. Jedoch war der ganze Tag von einer traurigen Stimmung überschattet, da niemand wahrhaben wollte, dass diese zehn Tage bald vorbei sein würden. Am Abend gab es in der Schule eine kleine Abschlussfeier mit viel Essen und kleinen Präsentationen, Reden und auch einem Kahoot, um an die besten Momente dieser zehn Tage zu erinnern und noch einmal darüber zu lachen. Die traurige Stimmung, die den ganzen Tag schon da war, erreichte hier ihrem Höhepunkt und wieder flossen viele Tränen. Der letzte Morgen war genauso traurig, da wir uns für die nächsten fünf Monate „Auf Wiedersehen“ sagen mussten. Das fiel uns allen gewaltig schwer, jedoch tröstet uns der Gedanke, dass wir uns bald wieder sehen. Drei der deutschen Schülerinnen und Schüler haben bereits Flüge für die Sommerferien gebucht, um ihre israelischen Freunde schon vor dem Gegenbesuch wiedersehen zu können.
Diese zehn Tage wird niemand von uns so schnell vergessen. Wir freuen uns auf jeden Fall alle auf das baldige Wiedersehen im September in Bornheim/Bonn.

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