Mikroplastikuntersuchungen am Bornheimer Bach Vl
27.10.2022

Mikroplastikuntersuchungen am Bornheimer Bach Vl

Mikroplastik ist mittlerweile in aller Munde. Nicht nur in vielen Zahncremes, sondern auch, weil sich in der Bevölkerung ein kritisches Bewusstsein dem gegenüber entwickelt. Mikroplastik entsteht durch die Zerkleinerung von großen Kunststoffstücken (Makroplastik), den direkten Einsatz in Produkten und Klärschlämmen. Dieses wird durch Wind und Regen überall auf der Welt verteilt.
Um die globale und nationale Verbreitung zu erforschen, unterstützen Geografinnen und Geografen der Qualifikationsphase Kieler Wissenschaftler durch Probenentnahmen am und im Bornheimer Bach.
Die Untersuchungen ergaben überraschendes. Zwar wurden im Uferbereich zahlreiche (mehr als 150 Teile) und auch im Wasser schwimmende Müllstücke gefunden, jedoch gab es kaum freischwimmendes Mikroplastik (1,7 Teilchen je 1000 Liter).

Aus diesen Beobachtungen wurden Hypothesen gebildet:

  1. Es gibt kaum Mikroplastik im Bornheimer Bach
  2. Es gibt nur wenig Mikroplastik im Bornheimer Bach, da das Makroplastik noch nicht verwittert und zersetzt ist.
  3. Mikroplastik wird im gesamten Bachlauf immer rechtzeitig gesammelt und entsorgt. Daher entsteht kaum Mikroplastik.
  4. Die Fließgeschwindigkeit des Bornheimer Baches ist so niedrig, dass Mikroplastik nur kurz im Wasser schwimmt und schnell absinkt. Natürliche und künstliche Hindernisse (Äste, Blätter, Müll) bilden natürliche Staustufen, vor denen das Mikroplastik absinkt.

Am wahrscheinlichsten scheint derzeit die 4. Hypothese. Zu deren Bestätigung müsste jedoch der Schlamm des Baches analysiert werden. Festzuhalten ist, dass der Bornheimer Bach als Vorfluter des Rheins anscheinend wenig zur Mikroplastikverschmutzung der Meere beiträgt. Jedoch reichert er dieses möglicherweise im Boden rund um den Bach an. Bei Starkregenereignissen könnte sich dieses und in den Rhein gespült werden.

Die europaweit gesammelten Ergebnisse sowie Hintergrundinformationen können unter www.plastic-pirates.eu eingesehen werden.

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Kommentar von Irmgard Mohr |

Liebe Schülerinnen und Schüler,
als Geschäftsführerin des Wasserverbands Südliches Vorgebirge, der für die Unterhaltung des Alfterer-Bornheimer Baches und seiner Zuflüsse zuständig ist, interessieren mich diese Untersuchungen sehr. Ich habe dazu eine Frage, die für die Interpretation der Ergebnisse wichtig sein könnte: Wo genau haben Sie denn die Proben genommen? Denn möglicherweise sind die Anteile von Mikroplastik im Bachwasser unterhalb des Einlaufs der Kläranlage Bornheim anders (höher?) als oberhalb.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard Mohr

Wasserverband Südliches Vorgebirge
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